Wir haben Inge im April als Fundhündin auf dem Hundeschutzhof aufgenommen. Sie war in einem schlechten Zustand angebunden aufgefunden worden, abgemagert und hatte ein entzündetes Auge.
In der folgenden Quarantäne entpuppte sie sich als menschenbezogen, verschmust und verspielt - inzwischen darf sie auch auf dem Hof herumlaufen und wir haben festgestellt, dass sie wahrscheinlich gar kein Gassigehen kennt: Einmal schnell raus, das Geschäft erledigen und zurück ins Warme.
Lange Gassirunden müssen also nicht sein - aber inzwischen genießt sie eine kürzere Strecke mit Pausen durchaus sehr. Sie liebt es, in der Natur zu sein, schnüffelt und erkundet gern, lauscht und schaut.
Die anderen Hunde auf dem Hof könnten, wenn es nach ihr ginge, schnell ausziehen - sie mag sie gar nicht. Möglicherweise ist sie nie viel in Kontakt mit Artgenossen gekommen. Ihr wäre also ein Platz als Einzelprinzessin am liebsten.
Auch ist sie recht wachsam: Wenn jemand Fremdes den Hof betritt, ist die Aufregung groß und Inge würde wohl auch zwicken. Aber mit Leckereien und Zuspruch ist sie zu beruhigen und "ihre" Menschen liebt sie sowieso über alles.
Wenn niemand bei ihr ist, weint sie immer noch viel. Sie hat anscheinend nicht gelernt allein zu bleiben. Autofahren hingegen findet sie super und genießt Ausflüge sehr.
Für das trockene und deshalb entzündete Auge muss sie wohl lebenslang Augensalbe bekommen. Auch das Futter muss antiallergen sein, damit sie keinen Juckreiz hat. Wir füttern VetConcept Ziege, das bekommt ihr gut.
Ob sie kastriert ist, kann man wahrscheinlich nur anhand eines Ultraschalls feststellen, wozu bislang keine Notwendigkeit bestand.
Man kann Inge nach Absprache auf dem Hundeschutzhof in Varlosen besuchen und kennenlernen.

UPDATE: Da Inge unter der Tierheimsituation mit vielen Außenreizen und dem unvermeidlichen Alleinsein leidet, suchen wir inzwischen eine Pflegestelle! Bitte melden Sie sich bei Interesse bei Martina Achilles.