Balto


Hundemann Balto hat schon ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Seine Menschen gaben Balto in der Tötung mit 7 Monaten ab, weil sie keine Zeit mehr hatten für einen Hund, sagten sie. Die Tierschützer konnten Balto jedoch befreien und ihm damit sein Leben retten.

Balto lebte in einer großen Hundegruppe mit vielen anderen Hunden zusammen und verstand sich mit allen sehr gut. Baltos Sozialverhalten war tadellos mit allen anderen Hunden im Asyl. Streicheleinheiten und Zuwendung des Menschen fehlten Balto aber sehr und er litt darunter, keine Menschen für sich zu haben, die ihn lieben und die er in sein kleines Herz schließen und zurück lieben konnte.


So wurde Balto mit der Zeit immer unsicherer. Besonders fremde Menschen im Asyl hat er angebellt und mochte sich von niemandem anfassen lassen, außer von den ihm vertrauten Tier- schützern. Zu ihnen hatte er großes Vertrauen und konnte sich im liebevollem Umgang mit ihnen auch entspannen. Dennoch zog Balto sich immer mehr zurück und saß am Ende nur noch auf einem kleinen Tisch. Dieser war sein Rückzugsort und er ließ fast niemanden mehr an sich heran. Alles hat er dort verrichtet in seiner Verzweiflung - essen, trinken, schlafen, sogar sich lösen konnte er nur dort... Durch die Monotonie, das Warten und durch den fehlenden ständigen Menschenbezug hielt Balto das Leben im Asyl kaum noch aus.

Aus dem fröhlichen Balto, der mit dem Leben eigentlich ganz gut zurecht kam, war durch die lange Zeit im Asyl ein innerlich vereinsamter, hilfloser, ängstlicher Hund geworden, der in ständiger Angst um sein Leben war. Die Tierschützer machten sich große, sehr große Sorgen um ihren Balto! Auch weil sie wussten, dass sie für ihn ganz besondere Menschen mit viel Verständnis für einen Angsthund finden mussten, mit Hundeverstand und einem großen Herzen, die ihm viel Zeit und seine am Anfang benötigte Distanz geben würden, ohne ihn zu bedrängen. Als der völlig gestresste Balto allerdings anfing, um sich zu schnappen, war klar, dass er in diesem Zustand nicht vermittelt werden konnte.

Daher suchten die Tierschützer nach einer Möglichkeit, ihn erst mal zur Ruhe kommen zu lassen. Er kam in ein für ihn extra gebautes, umzäuntes Gehege, damit er sich nicht weiter bedroht fühlen musste. Sie wollten sich jetzt ganz besonders um ihn kümmern und ihn nun ganz nah bei sich haben. Es brauchte eine Weile, aber dann hatten sie den gewünschten Erfolg – denn... :-)

UPDATE September 2014

...es gibt gute Neuigkeiten zu Balto – er kann nun wieder vermittelt werden!!! Die alleinige Unterbringung und besondere Zeit der Ruhe und Fürsorge haben Balto sehr gut getan und ihm geholfen, sich gut zu erholen und wieder Vertrauen zu Menschen und Artgenossen zu fassen.


Seit einiger Zeit lebt er nun schon in einem Zwinger mit lieben älteren, ruhigeren Hunden zusammen. Dort geht es ihm gut, und er lässt sich auch wieder streicheln! Munter steht er mit den anderen Ladys seines Geheges am Zaun und bellt mit seiner markanten, dunklen, heiseren "Stimme", wenn Besucher im Asyl sind :-)

Trotz dieser Fortschritte ist Balto insgesamt immer noch ein unsicherer Hund, der unbedingt ein ruhiges, beständiges Zuhause bei hundeerfahrenen Menschen braucht. Balto ist (derzeit) kein „Familienhund“, Kinder bringen für ihn zuviel Unruhe mit sich. Auch wird er nicht an einen Einzelplatz vermittelt. Er braucht unbedingt einen souveränen Hund an seiner Seite, der ihm Sicherheit gibt und ihm das Leben an der Seite der Menschen „beibringt“ und ihm in Hundesprache sagen kann „alles ist gut und in Ordnung, schau, ich mach das so… Du brauchst keine Angst zu haben!“. Am besten wäre eine liebe, ältere Hündin, aber auch mit kastrierten Rüden versteht er sich gut. Sie sollten nur gelassen sein und keine „Hunde-Hektiker“, die ihn wieder verunsichern und stressen würden.


Balto ist sicherlich eine Aufgabe und nicht für jedermann/jederfrau geeignet, doch haben es nicht gerade solche verwundeten Seelen verdient, dass wir Menschen auf sie zu gehen, wir uns nicht von ihnen abwenden?

Balto ist eine Aufgabe für Menschen, die gerne mit einem Hund arbeiten und Zeit, Geduld und Hundeverstand einbringen können. Dafür bekommen sie dann aber auch eine ganz besondere Freundschaft geschenkt und dürfen das Erwachen einer traurigen unsicheren Seele mit erleben.

Auch würden wir uns für Balto einen bereits vorhandenen lieben ausgeglichenen Hund im neuen Zuhause wünschen, denn Balto lebt jetzt in einer großen Hundegruppe friedlich mit allen zusammen und für Balto wäre ein tierischer Co-Therapeut besonders hilfreich. Gerade weil Balto in seiner Seele so einsam ist und so unsicher, wünschen wir uns für ihn so sehr besondere Menschen, die zu Balto JA sagen, so wie er ist!