Medo sein Lebenskampf

Medo heißt "kleines Bärchen" doch so liebevoll wie sein Name klingt, war sein Leben bisher nicht. Drei Tage lag er angefahren im Straßengraben. Am Anfang winselte und jaulte er um sein Leben und bat um Hilfe. Irgendwann, voller Schmerzen am ganzen Körper, die Seele und sein kleines Herz voller Angst, verstummte er und blieb so tagelang liegen, wie ihn der Aufprall des Autos in den Straßengraben geschleudert hatte. Viele Schritte hörte er an sich vorbei gehen, seine traurigen Augen wurden immer müder, die Sonne, der starke Durst und die Schmerzen waren kaum noch auszuhalten. Dann blieb ein Mann stehen, schaute ihn an, die Blicke trafen sich, Medos Herz war voller Hoffnung. Wie gerne wäre er jetzt aufgestanden und hilfesuchend zu dem Mann gerobbt der ihn anschaute. Doch Medos Schmerzen ließen keine Bewegung zu.

 

Bitte komm zu mir, hilf mir, schrie seine kleine Seele. Mit aller Kraft hob Medo seinen Kopf, ich lebe, hilf mir. Der Mann sah die Bewegung, drehte seinen Kopf zur Seite und ging weiter. Medo´s Kopf sank wieder zu Boden. Es kam die Nacht und der Regen. Am nächsten Tag wieder die heiße Sonne, viele Schritte, keine Hilfe. Am dritten Tag kam der Mann wieder. Schaute Medo in die Augen, sah, dass er noch lebte und ging weiter. Nach einiger Zeit kam er wieder mit einem Eimer voller Wasser und schüttete das ganze Wasser über Medos wehrlosen Körper und ging wieder davon. Was in diesem Menschen vorging, wir wissen es nicht, aber er rief dann die Tierschützer in Spas an und beschrieb ihnen wo sie Medo finden können. Die Tierschützerin Natalija setzte sich sofort ins Auto und fuhr los und fand Medo auf dem Rücken liegend, nass und frierend, voller Angst in den Augen und am ganzen Körper zitternd, vor. Sie nahm ihn in ihre Arme und er gab keinen Laut von sich. Wusste er denn was jetzt passieren würde? War es was Gutes ?

 

Beim Tierarzt angekommen, untersuchte der Tierarzt Medo. Er konnte nicht stehen, er hatte kein Gefühl in den Beinen, alles war schlaff. Der Autoaufprall hinterließ starke Ausfälle. Der dienst habende Tierarzt meinte, der hat keine Chance, den schläfern wir jetzt gleich ein. Mit Tränen in den Augen konnte es Natalija nicht glauben. Medo hat drei Tage so sehr um sein Leben gekämpft, so viel ausgehalten und jetzt sollte er ohne Chance eingeschläfert werden? Der Tierarzt sagte, er würde ihn hier nicht behalten. Nach heftiger Diskussion und erzwungener Infusion und Schmerzmittelgabe, nahm Natalija Medo zu sich nach hause. Er war ein Kämpfer, dass wusste sie und er sollte seine Zeit und Pflege bekommen.

 

Nach viel Liebe und Pflege, medizinischer kompetenter Behandlung, ist Medo wieder aufgeblüht und liebt und lebt sein neu erworbenes Leben sehr. Nach einiger Zeit, spielte und lief Medo sogar mit den Hunden von Natalija, und wenn er richtig Gas gibt, sieht man es kaum, dass er die linke Vorder- und Hinterpfote abgeschwächt belastet. Schmerzen hat er keine, sagt der Tierarzt und ist gemeinsam mit Natalija stolz auf ihren kleinen Lebenskünstler. Er ist ein liebevoller verschmuster und anhänglicher, trotz alledem menschenlieber Hund geblieben. Medo liebt es von Besuchern gestreichelt zu werden und kann davon eigentlich nie genug bekommen.

 

In Kroatien hatte er mit seiner Behinderung keine Chance vermittelt zu werden. Für Medo wurde ein schönes Zuhause in Deutschland gefunden.